Eigene Projekte
Rubrik "Demokratie":
Politikerbewertungen
Politiker treffen Entscheidungen, die unser aller Leben beeinflussen – von der Wirtschaftspolitik bis zur Bildung, von der Klimapolitik bis zur sozialen Gerechtigkeit. Doch während ihre Entscheidungen oft langfristige Folgen haben, fehlt es an Mechanismen, die sie kontinuierlich und verbindlich für ihr Handeln zur Verantwortung ziehen. Die klassischen Beliebtheitsumfragen sind oft nur Momentaufnahmen: Sie erfassen Stimmungen kurz vor Wahlen oder nach medialen Ereignissen, aber sie spiegeln selten eine fundierte, langfristige Bewertung wider. Zudem basieren sie meist auf kleinen, nicht immer repräsentativen Stichproben – etwa Straßenumfragen oder Interviews mit einigen Hundert Personen.
Das iKANTOS-Projekt setzt hier an: Wir wollen eine kontinuierliche, transparente und breiter aufgestellte Bewertung von Politikern ermöglichen. Statt auf kurze Umfragen zu vertrauen, sammeln wir über Social Media und digitale Plattformen Bewertungen von einer viel größeren und vielfältigeren Gruppe von Bürgern. Jede Entscheidung, jede Handlung und jede Aussage eines Politikers kann so über einen langen Zeitraum hinweg bewertet werden. Das Ergebnis ist eine kumulierte, weniger emotionale und damit verlässlichere Einschätzung ihrer Arbeit.
Der Vorteil? Politiker erhalten ein dauerhaftes Feedback, das nicht nur von Wahlkampfstimmungen abhängt. Sie sehen, welche Entscheidungen langfristig auf Zustimmung oder Kritik stoßen – und können ihr Handeln entsprechend anpassen. Gleichzeitig stärkt das System die Transparenz und das Vertrauen zwischen Bürgern und Politik. Wenn Politiker wissen, dass ihre Arbeit kontinuierlich bewertet wird, sind sie eher geneigt, verantwortungsvoll und im Sinne der Allgemeinheit zu handeln.
Letztlich geht es darum, Demokratie lebendiger und partizipativer zu gestalten. Eine solche Bewertungskultur könnte dazu beitragen, dass Politik nicht nur kurzfristige Interessen bedient, sondern nachhaltige Lösungen für die Gesellschaft schafft.
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Rubrik "Medien":
Journalistenbewertungen
Warum wir Journalisten bewerten sollten – für verantwortungsvollen Journalismus und Meinungsvielfalt
Journalisten tragen eine zentrale Verantwortung in unserer Demokratie: Als „vierte Gewalt“ sollen sie unabhängig, kritisch und vielperspektivisch informieren. Ihre Aufgabe ist es, politische Entscheidungen zu hinterfragen, Missstände aufzudecken und Bürgern eine fundierte Meinungsbildung zu ermöglichen. Doch während Politiker zumindest durch Wahlen oder Umfragen Feedback erhalten, fehlt für Journalisten ein systematisches System der öffentlichen Bewertung. Bisher sind sie vor allem sich selbst oder ihren Arbeitgebern verantwortlich – nicht aber direkt den Bürgern, die ihre Arbeit konsumieren.
Das ist problematisch, denn Medien prägen unser Weltbild. Wenn Journalismus einseitig, oberflächlich oder von Interessen geleitet ist, leidet die Demokratie. Perspektivenvielfalt ist keine Option, sondern die Grundlage für eine informierte Gesellschaft. Doch wie stellen wir sicher, dass Medien dieser Verantwortung gerecht werden?
Das iKANTOS-Projekt schafft hier Transparenz: Wir ermöglichen eine intelligente, nachhaltige Bewertung journalistischer Beiträge in Online-Medien. Nicht als emotionale Momentaufnahme, sondern als kumulatives Feedback über die Zeit. Nutzer können so bewerten, ob Beiträge sachlich, ausgewogen und kritisch sind – oder ob sie Lücken, Verzerrungen oder mangelnde Tiefe aufweisen.
Was bringt das? Für Journalisten wird sichtbar, welche Themen und Perspektiven bei den Bürgern ankommen – und wo es Nachholbedarf gibt. Redaktionen erhalten ein dauerhaftes Stimmungsbild, das sie nutzen können, um ihre Arbeit zu reflektieren und zu verbessern. Gleichzeitig stärkt das System das Vertrauen in die Medien, weil es zeigt: Journalismus wird nicht nur konsumiert, sondern aktiv mitgestaltet.
Unser Ziel ist kein „Journalisten-Bashing“, sondern ein konstruktiver Dialog zwischen Medien und Gesellschaft. Denn nur wenn Journalismus verantwortungsvoll und vielfältig ist, kann er seine Rolle als kritische Instanz und Informationsquelle erfüllen. Gemeinsam können wir Medien besser machen – eine Bewertung nach der anderen.
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Technologie
Herzstück der iKANTOS-Plattform ist die intelligente Bewertung von Nutzerbeiträgen (Text, Video, Audio) im Netz. Dafür setzen wir unter anderem folgende Technologien ein:
1. ‚Schwarmintelligenz‘ als unabhängige Bewertungsquelle von Vertrauenswürdigkeit.
2. ‚Deep Learning‘ z.B. für die Verifikation von Sachverweisen und Textbeiträgen, von zeitlichen Abläufen in Videos und von (innerer) Plausibiltät in allen Medienbeiträgen.
3. Sematische Text- und Sprachanalyse insbesondere für die Wortwahl (Sachorientiertheit, Fokussiertheit, Tonalität, Farbe).
Rubrik "Bürgerbeteiligung":
Neue Carolabrücke in Dresden
Herausforderung und Bedeutung
Am 11. September 2024 stürzte ein Teil der Carolabrücke in Dresden ein. Ursache war eine Kombination aus langjähriger Korrosion, herstellungsbedingten Materialfehlern und akuten Belastungen wie einem plötzlichen Temperatursturz. Die Brücke, erbaut 1971, war eine zentrale Verkehrsader: Sie verband den industriell geprägten Dresdner Norden – wo sich mit Infineon, Globalfoundries, TSMC und ESMC Europas größter Halbleiterstandort entwickelt – mit dem Stadtzentrum und dem Hauptbahnhof. Der Ausfall dieser Verbindung belastet nicht nur den Individual- und ÖPNV-Verkehr, sondern auch die Logistik der ansässigen Chipindustrie, die für Dresden und Sachsen von strategischer Bedeutung ist.
Der Neubau der Brücke ist daher eine dringende Aufgabe. Doch die Finanzierung ist ungesichert: Bund und Land haben eine Beteiligung an den geschätzten Kosten von über 200 Millionen Euro abgelehnt. Die Stadt Dresden muss den Wiederaufbau daher weitgehend allein stemmen und plant dafür eine Neuverschuldung [Stand 02-2025].
Gemeinsam gestalten – gemeinsam finanzieren
Ähnlich wie beim Wiederaufbau der Frauenkirche könnte die neue Carolabrücke durch das Engagement von Bürgern, Unternehmen und Institutionen realisiert werden. Dafür ist eine breite öffentliche Diskussion notwendig: Soll die historische Brücke von 1870 rekonstruiert werden? Oder ist eine moderne Lösung – etwa eine Spannbetonkonstruktion oder ein Tunnel – die bessere Wahl? Eine qualifizierte Debatte erfordert Transparenz, sachliche Information und die Einbindung aller Akteure.
Internet-Diskussionsplattform ‚Neue Carolabrücke‘
Mit der Bereitstellung der smart-user-evaluations-Technologie schafft iKANTOS media eine moderne, partizipative Diskussionsplattform. Diese dient als Anwendungsbeispiel für innovative Bürgerbeteiligung und zeigt, wie digitale Lösungen gesellschaftliche Herausforderungen unterstützen können. Unser Ziel ist es, einen konkreten Nutzen für Dresden zu generieren – durch Transparenz, Dialog und gemeinsame Entscheidungsfindung.
Erfolg durch gemeinsames Engagement
Das Projekt lebt vom Zusammenwirken unterschiedlicher Akteure:
- Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Bürgerschaft, die das Thema als gemeinsame Aufgabe verstehen und aktiv mitgestalten.
- Industrie-Manager, die ihre Perspektive und mögliche Rahmenbedingungen für eine Beteiligung einbringen.
- Ein Redaktionsteam, das aktuelle Entwicklungen recherchiert, aufbereitet und den Dialog zwischen allen Beteiligten fördert.
- Dresdner Bürger, deren Ideen, Diskussionen und Engagement die Grundlage für eine breite gesellschaftliche Verankerung bilden.
Die Plattform schafft Transparenz über den Stand der Finanzierung: Sie informiert über geplante Finanzierungsbausteine – von öffentlichen Mitteln über Industriebeiträge bis zu Bürgerspenden – und zeigt auf, wie weit diese jeweils fortgeschritten sind. So wird der gesamte Prozess der Stadtplanung und Finanzierung nachvollziehbar und alle Interessierten können sich informieren und einbringen.